Sibel Kekilli life and biography

Sibel Kekilli picture, image, poster

Sibel Kekilli biography

Date of birth : 1980-06-16
Date of death : -
Birthplace : Heilbronn, Deutschland
Nationality : Deutsche
Category : Arts and Entertainment
Last modified : 2011-04-06
Credited as : Filmschauspielerin , türkischer Abstammung,

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Sibel Kekilli ist eine Deutsche Filmschauspielerin türkischer Abstammung. Sie wurde als Hauptdarstellerin in Fatih Akıns mehrfach prämierten Film Gegen die Wand einem größeren Publikum bekannt.

Nach der Mittleren Reife mit einem Abschluss der 10. Klasse arbeitete Sibel Kekilli als Verwaltungsfachangestellte im Heilbronner Rathaus im Dezernat für Abfallbeseitigung. Nach zwei Jahren kündigte sie und zog nach Essen. Sie verdiente ihr Geld in unterschiedlichen Beschäftigungen, beispielsweise als Verkäuferin, Türsteherin, Reinigungskraft, Geschäftsführerin eines Nachtclubs, als Kellnerin, Promoterin, Pornodarstellerin und Fotomodell (zum Beispiel für Coupé).

Im Jahr 2002 wurde sie in Köln vor einem Café von einer Casterin angesprochen, ob sie in einem Film des Regisseurs Fatih Akın mitspielen wolle. Sie sagte zu und setzte sich beim Casting gegen etwa 350 Mitbewerberinnen durch. Dies war ihr Einstieg in eine Karriere in der Filmbranche. In den Jahren 2002/03 nahm Sibel Kekilli drei Wochen lang Unterricht in den Fächern Schauspiel und Improvisation an der Schauspielschule Bochum sowie Stimm- und Sprechtraining.

Unmittelbar nach der Auszeichnung des Filmes Gegen die Wand bei der Berlinale machte die deutsche Boulevardzeitung Bild im Februar 2004 mit großen Schlagzeilen das Vorleben Sibel Kekillis als Pornodarstellerin unter dem Pseudonym Dilara bekannt: Kekilli hatte zwei Jahre zuvor beim Pornolabel Magmafilm an der Seite von Darstellern wie Anja Juliette Laval und Tyra Misoux in mehreren Hardcore-Produktionen mitgewirkt, unter anderem im Film Die Megageile Küken-Farm (2002), der die Top 10 der deutschen DVD-Hardcore-Bestsellerliste erreichte. Andere frühe Produktionen mit ihrer Beteiligung konnten erst nach der umfassenden Berichterstattung in der Boulevardpresse nennenswerte Verkaufszahlen erreichen.

Die Kampagne der Zeitung löste heftige Diskussionen, Missfallensäußerungen sowie Solidaritätsbekundungen aus und verschaffte so sowohl dem Film Gegen die Wand als auch Kekillis zeitweiliger Mitwirkung in Pornofilmen zusätzliche Aufmerksamkeit. „Es war wirklich so, wie es immer heißt: ich war jung und brauchte Geld“, erklärte die junge Schauspielerin unter dem Eindruck des plötzlich auf sie hereinbrechenden öffentlichen Interesses.

Am 18. November 2004 forderte Sibel Kekilli bei der im Fernsehen übertragenen Bambi-Verleihung die Zeitungen Bild und Express auf, „diese dreckige Hetzkampagne“ zu beenden. Am 2. Dezember 2004 rügte der Deutsche Presserat öffentlich die Berichterstattung von Bild über Sibel Kekilli wegen Verletzung der Menschenwürde: „Das öffentliche Interesse deckt eine Form der Berichterstattung nicht, in der die Persönlichkeit der Betroffenen auf das reduziert wird, was man über diese in den Klappentexten von Pornofilmkassetten lesen kann“. Es dauerte rund ein weiteres Jahr, bis Bild die Rüge auf Seite 4 abdruckte.

Sibel Kekilli wirkte seither in einer Reihe von Spielfilmen mit und las innerhalb der Hörbuchreihe Starke Stimmen der Frauenzeitschrift Brigitte den Roman Sinn und Sinnlichkeit von Jane Austen, zudem war sie Hauptdarstellerin in einem Musikvideo der Gruppe Rosenstolz zur Benefiz-Single Aus Liebe wollt ich alles wissen. Sie lebt heute zusammen mit ihrem Freund in Hamburg-Altona.

Privat engagiert sie sich unter anderem gegen Gewalt an Frauen in islamischen Lebensräumen und unterstützt dabei die Organisation Terre des Femmes. Eine Äußerung Kekillis zu häuslicher Gewalt in muslimischen Familien („Ich habe selbst erlebt, dass körperliche und seelische Gewalt in einer muslimischen Familie als normal angesehen wird. Leider gehört Gewalt im Islam zum Kulturgut.“) führte bei einer Veranstaltung der Zeitung Hürriyet am 1. Dezember 2006 im Abgeordnetenhaus von Berlin dazu, dass der türkische Generalkonsul Ahmet Nazif Alpman demonstrativ den Saal verließ. Er habe Kekillis Aussagen als Diskriminierung von Muslimen empfunden, betonte dieser gegenüber der taz.

Gegen die Wand

Ihr erster Kinofilm war 2004 das Drama Gegen die Wand (Regie: Fatih Akın), in dem sie die Hauptrolle spielte. Der Film wurde bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet, zudem erhielt er in Barcelona den Europäischen Filmpreis 2004 als bester europäischer Film des Jahres. Auch Sibel Kekilli gewann aufgrund ihrer schauspielerischen Leistung in Gegen die Wand mehrere bedeutende Filmpreise. Die Dreharbeiten in der Türkei hatten sich zuvor als äußerst schwierig gestaltet; Kekilli erlitt zwischenzeitlich eine Blinddarmentzündung und musste im Krankenhaus behandelt werden.

Kebab Connection

In der deutsch-türkischen Komödie Kebab Connection aus dem Jahr 2005 ist Sibel Kekilli in einer kleinen Nebenrolle als italienische Mutter mit Kind vertreten.

Eve Dönüş

Eve Dönüş (zu deutsch: Heimkehr) war 2006 der erste türkische Film, in dem Sibel Kekilli mitspielte. Sie stellte unter der Regie von Ömer Uğur eine Arbeiterin während des türkischen Militärputsches von 1980 dar.

Der letzte Zug

Im Holocaust-Film Der letzte Zug des Produzenten Artur Brauner spielt Sibel Kekilli eine der mit diesem letzten Zug vom Berliner Bahnhof Grunewald nach Auschwitz abtransportierten jüdischen Frauen. Regie führte Joseph Vilsmaier, Filmstart war am 9. November 2006.

Winterreise

In Winterreise spielt sie die junge Kurdin Leyla, die mit einem alten Mann am Ende seines Lebens (gespielt von Josef Bierbichler) nach Afrika reist. Kinostart war der 23. November 2006.

Fay Grim

In dem US-amerikanischen Spielfilm Fay Grim (2006) ist Sibel Kekilli in einer Gastrolle als Rezeptionistin in einem Istanbuler Luxushotel zu sehen.

Nachtschicht – Blutige Stadt

In diesem 2008 gedrehten Spielfilm aus der Filmreihe Nachtschicht von Lars Becker hat Kekilli eine größere Rolle als „kratzbürstige Layla“.

Die Fremde

Kekilli spielt in dem deutschen Spielfilm Die Fremde, der 2009 in den Kinos erscheinen soll, die türkischstämmige Deutsche Umay, die aus einer in Istanbul geführten Ehe ausbricht und in Deutschland um ihre Selbstbestimmung kämpfen muss. Es ist die erste Titelrolle für Kekilli.

Pihalla

In dem finnischen Spielfilm Pihalla (deutsch: Der Spielplatz) spielt Kekilli eine deutsche Mutter, die mit ihrem beruflich stark eingespannten Mann und einer kleinen Tochter von Hamburg nach Tampere umzieht und dort eine Affäre mit einem Spielplatzwärter beginnt. Dieser öffnet ihr die Augen über ihr fremdbestimmtes Leben.

Sonstige

Pornografische Produktionen

Im Jahre 2001 wirkte Kekilli bei der Pornofirma Videorama in einer Folge der Filmserie Junge Debütantinnen, für deren Regie Harry S. Morgan mit dem Venus Award ausgezeichnet wurde, mit. Im Jahre 2002 folgten mehrere Produktionen bei Magmafilm, darunter Die Verfickte Praxis, 2002 wilde Sex-Nächte, Casa Rosso (unter der Regie der ehemaligen Pornodarstellerin Helen Duval), Die Megageile Küken-Farm, Ein Sommertagstraum, Hotel Fickmichgut und Süsse Teeny-Träume.

Musikvideo

2007 spielte Kekilli in dem häufig gesendeten Musikvideo Aus Liebe wollt ich alles wissen von Rosenstolz eine Braut, die über Umwege und Verwirrungen zu ihrem Traummann findet.


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